2025.03 - Stiftungen: Ein Instrument für Vermögensschutz, Steueroptimierung und Nachfolgeplanung

2025.03 - Stiftungen: Ein Instrument für Vermögensschutz, Steueroptimierung und Nachfolgeplanung

Was ist eine Stiftung?

Eine Stiftung ist eine rechtlich unabhängige Organisation, in die Vermögen eingebracht wird, um einen vom Stifter festgelegten Zweck zu erfüllen. Dieser Zweck kann gemeinnützig oder privatnützig sein. Das Vermögen – etwa Geld, Immobilien oder Unternehmensanteile – wird von der Stiftung verwaltet und bleibt dauerhaft erhalten.

Arten von Stiftungen

  • Gemeinnützige Stiftung: Fördert Zwecke wie Bildung oder Umweltschutz und genießt besondere steuerliche Vergünstigungen.
  • Familienstiftung: Sichert das Vermögen für die Familie und unterstützt die Nachfolgeplanung.
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Steuerliche Vorteile

Stiftungen bieten im Vergleich zu anderen Strukturen wie Privatvermögen oder einer GmbH mehrere steuerliche Vorteile:

  • Körperschaftsteuer: Nur 15 % auf Erträge (Privatpersonen: bis zu 45 %).
  • Kapitalerträge: Dividenden nahezu steuerfrei (ca. 0,75 % Steuerlast).
  • Gewerbesteuer: Entfällt bei Vermögensverwaltung, z. B. Immobilienvermietung.
  • Immobilienverkäufe: Steuerfrei nach 10 Jahren Haltefrist.
  • Erbersatzsteuer: Fällt alle 30 Jahre an, kann aber über diesen Zeitraum verteilt gezahlt werden.

Diese Regelungen ermöglichen eine effiziente Nutzung des Vermögens und reduzieren die Steuerbelastung.

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Vermögensschutz

Ein wesentlicher Vorteil ist der Schutz des Vermögens:

  • Trennung vom Privatvermögen: Das Stiftungsvermögen ist vor persönlichen Risiken wie Insolvenz oder Gläubigern sicher.
  • Langfristige Absicherung: Das Vermögen bleibt über Generationen hinweg erhalten und ist gegen familiäre oder externe Einflüsse geschützt.
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Nachfolgeplanung

Stiftungen bieten eine strukturierte Lösung für die Vermögensweitergabe:

  • Kontrolle: Der Stifter bestimmt in der Satzung, wie das Vermögen verwendet wird und wer begünstigt ist.
  • Pflichtteilsansprüche: Bei Übertragung mindestens 10 Jahre vor dem Tod entfallen diese, da das Vermögen nicht mehr zum Nachlass zählt.

Beispiele wie Aldi oder Bosch zeigen, wie Stiftungen Unternehmensvermögen sichern und Konflikte vermeiden.

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Für wen eignet sich eine Stiftung?

Stiftungen sind sinnvoll für:

  • Unternehmer: Zum Schutz ihres Lebenswerks.
  • Investoren: Für Steueroptimierung und Vermögenssicherung.
  • Privatpersonen: Ab einem Vermögen von etwa 150.000 €, z. B. in Form von Immobilien oder Beteiligungen.
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Gründung einer Stiftung

Die Gründung umfasst folgende Schritte:

  1. Zweck festlegen: Definition des Stiftungsziels.
  2. Art wählen: Gemeinnützig oder privatnützig.
  3. Satzung erstellen: Rechtliche Grundlage der Stiftung.
  4. Vermögen einbringen: Übertragung der Vermögenswerte.
  5. Genehmigung: Beantragung bei der zuständigen Behörde.
  • Dauer: 3 bis 12 Monate.
  • Kosten: Einrichtung im unteren fünfstelligen Bereich, jährliche Verwaltung ab ca. 1.000 €.
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Häufige Missverständnisse

  • Nur für Wohltätigkeit: Auch Familienstiftungen sind weit verbreitet.
  • Steuerschlupflöcher: Stiftungen sind gesetzlich geregelt und anerkannt.
  • Zu kompliziert: Mit Unterstützung ist die Gründung gut machbar.
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Vergleich mit anderen Strukturen

  • GmbH: Höhere Steuerlast (15–30 %), keine steuerfreien Verkäufe.
  • Stiftung: Geringere Steuern, Vermögensschutz, steuerfreier Verkauf nach 10 Jahren.
  • Liechtensteinische Stiftung: Keine Erbersatzsteuer, aber höhere Kosten und weniger Kontrolle.
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Internationale Aspekte

  • Deutschland: Volle Kontrolle und Steuervorteile.
  • Liechtenstein: Steuerfrei auf Kursgewinne, jedoch mit höheren Kosten.
  • Wegzugsbesteuerung: Eine Übertragung in eine deutsche Stiftung vor Auswanderung kann diese vermeiden.
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Fazit

Stiftungen kombinieren Vermögensschutz, Steueroptimierung und Nachfolgeplanung auf einzigartige Weise. Sie bieten sich besonders für Personen mit größerem Vermögen oder unternehmerischem Hintergrund an, die eine langfristige Sicherung anstreben.

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