2024.08 - Ein dreiteiliges Gespräch über Familienstiftungen – Einblicke und Perspektiven - Teil 2

2024.08 - Ein dreiteiliges Gespräch über Familienstiftungen – Einblicke und Perspektiven - Teil 2

Teil 2: Gestaltungsmöglichkeiten – Der Mehrwert einer Stiftung

Im nächsten Schritt gingen wir tiefer in die Materie ein. Herr K. fragte konkret: „Welche Vorteile habe ich mit einer Stiftung gegenüber einer GmbH oder anderen Rechtsformen?“

Ich erklärte: „Die Familienstiftung ist ein einzigartiges Instrument, um Vermögen langfristig zu schützen und klare Strukturen für die Zukunft zu schaffen. Sie ermöglicht es, das Vermögen aus dem Privatbereich herauszulösen und in einem geschützten Rechtsrahmen zu bewahren. Sie bleibt jedoch flexibel genug, um auf Veränderungen in der Familie oder im Vermögen zu reagieren. Im Gegensatz zur GmbH gibt es keine Veröffentlichungspflichten im Bundesanzeiger, und das Vermögen ist vor privaten Gläubigern geschützt.“

Herr K. zeigte sich beeindruckt, aber auch skeptisch. „Braucht man dafür nicht ein riesiges Vermögen?“ fragte er. Tatsächlich ist diese Sorge unbegründet. Es gibt kein gesetzliches Mindestvermögen für eine Familienstiftung. Entscheidend ist lediglich, dass der Ertrag des gestifteten Vermögens ausreicht, um den festgelegten Zweck zu erfüllen. Eine Stiftung kann mit Immobilien, Wertpapieren oder anderen Vermögensgegenständen beginnen, selbst wenn diese nicht sofort große Erträge generieren.

Ein weiterer Vorteil: „Die Stiftung trennt familiäre und unternehmerische Belange klar voneinander,“ erklärte ich. „Das ist wichtig, weil Familie und Unternehmen oft unterschiedliche Dynamiken haben. Während in der Familie Zusammenhalt und Unterstützung im Vordergrund stehen, sind in Unternehmen betriebswirtschaftliche Effizienz und Leistungsprinzip entscheidend.“

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