2024.05 - Die wichtigsten Aspekte des Tradings in einer Stiftung

2024.05 - Die wichtigsten Aspekte des Tradings in einer Stiftung

Seit der Abschaffung der eingeschränkten Verlustverrechnung für Termingeschäfte durch das Jahressteuergesetz 2024 hat sich das Trading steuerlich deutlich verbessert. Das gilt nicht nur für private Anleger, sondern auch für Stiftungen, die jetzt von diesen Erleichterungen profitieren können. Doch wie funktioniert Trading in einer Stiftung, und welche steuerlichen Vorteile ergeben sich daraus?

Kann eine Stiftung überhaupt traden?

Grundsätzlich ja! Stiftungen, egal ob gemeinnützig oder privat, dürfen ihr Vermögen verwalten, wozu auch das Trading gehört. Wichtig ist jedoch, dass die Satzung keine Einschränkungen enthält. Gerade bei Familienstiftungen sind die Vorgaben oft flexibler, während gemeinnützige Stiftungen konservativer agieren sollten, um Risiken und potenzielle Haftungsprobleme zu minimieren.

Steuerliche Vorteile des Tradings in einer Stiftung

Der entscheidende Vorteil liegt in der Besteuerung. Während im Privatvermögen 25 % Kapitalertragsteuer anfallen, unterliegt eine Familienstiftung einem körperschaftsteuerlichen Satz von nur 15 %. Zudem gibt es bei Kursgewinnen und Dividenden ab einer Beteiligung von 10 % steuerliche Befreiungen. Dies bietet erhebliche Vorteile für den Vermögensaufbau.

Ein Beispiel: Gewinne aus Aktienverkäufen, wie der Verkauf einer Aktie mit einem Gewinn von 50 Euro, bleiben in der Stiftung komplett steuerfrei. Privat würden hier 12,50 Euro ans Finanzamt gehen. Auch bei Optionsgeschäften oder anderen Erträgen aus Kapitalvermögen bleibt die Steuerlast mit 15 % auf einem minimalen Niveau.

Aufwand und Kosten im Vergleich

Ein weiterer Pluspunkt ist der geringere Verwaltungsaufwand im Vergleich zu anderen Rechtsformen wie einer GmbH. Stiftungen müssen keine Bilanz erstellen, sondern lediglich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung vorlegen. Dies reduziert die laufenden Kosten erheblich, da beispielsweise nicht jeder einzelne Trade gebucht werden muss.

Wann lohnt sich das Trading in einer Stiftung?

Ob sich das Trading in einer Stiftung lohnt, hängt von der Höhe des eingebrachten Vermögens und den erwarteten Renditen ab. Zwar sind die Gründungskosten höher als bei anderen Rechtsformen, doch ab einem Vermögen von etwa 50.000 bis 100.000 Euro kann sich die Steuerersparnis schnell amortisieren. Besonders profitabel ist diese Struktur für langfristige Investitionen, bei denen die Erträge in der Stiftung verbleiben und durch den Zinseszins-Effekt weiterwachsen.

Fazit

Das Trading in einer Stiftung bietet steuerliche Vorteile und gleichzeitig eine flexible Vermögensverwaltung. Es ist insbesondere für Anleger interessant, die hohe Renditen erzielen und ihre Steuerlast optimieren möchten. Dennoch erfordert die Entscheidung für eine Stiftung eine individuelle Betrachtung und strategische Planung.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder eine persönliche Beratung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Suchen