2024.01 - Familienstiftungen: Ein Schlüssel für eine nachhaltige Unternehmensnachfolge

2024.01 - Familienstiftungen: Ein Schlüssel für eine nachhaltige Unternehmensnachfolge

Die Unternehmensnachfolge ist eine der größten Herausforderungen für Unternehmer, insbesondere wenn es um den Erhalt von Vermögen und die langfristige Absicherung der Familie geht. Ein zunehmend beliebtes Instrument ist dabei die Familienstiftung. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept, und wann ist es sinnvoll?

Was ist eine Familienstiftung?

Eine Familienstiftung ist eine juristische Person, die speziell gegründet wird, um Vermögen und Unternehmensanteile zu bündeln und langfristig zu verwalten. Die Destinatäre – meist Angehörige oder Nachkommen des Stifters – profitieren von den Erträgen, ohne direkt Eigentümer des Vermögens zu sein. Dieses Modell bringt zahlreiche Vorteile mit sich, insbesondere im Bereich der Erbschafts- und Schenkungssteuer.

Vorteile der Familienstiftung

  1. Erhalt der Vermögensstruktur: Die Familienstiftung schützt vor einer Zersplitterung des Unternehmensvermögens. Im Erbfall wird das Vermögen nicht aufgeteilt, sondern bleibt im Besitz der Stiftung, was eine stabile und einheitliche Unternehmensführung ermöglicht.
  2. Steuerliche Vorteile: Insbesondere bei der Übertragung von Unternehmen oder größeren Vermögenswerten bietet die Familienstiftung erhebliche steuerliche Erleichterungen. Dank des sogenannten „Erlassmodells“ können steuerliche Belastungen bei der Unternehmensübertragung minimiert werden. Die Stiftung gilt als bedürftiger Erwerber, was die Schenkungssteuer reduziert.
  3. Langfristige Stabilität: Stiftungen sind „unsterblich“ – sie unterliegen nicht dem Risiko, durch Erbfolgen aufgelöst oder unvorhergesehen verkauft zu werden. Dies bietet Planungssicherheit für Unternehmerfamilien.

Nachteile und Grenzen

Die Einrichtung einer Familienstiftung erfordert eine sorgfältige Planung und die Einhaltung spezifischer Regelungen, wie zum Beispiel Behaltensregelungen und Lohngrenzen, über einen Zeitraum von 5 bis 7 Jahren. Verstöße können zu erheblichen Nachzahlungen bei der Steuer führen. Außerdem wird das Vermögen, das in die Stiftung eingebracht wird, vom Stifter entkoppelt, was eine langfristige Bindung bedeutet.

Fazit: Wann macht eine Familienstiftung Sinn?

Die Familienstiftung ist ein vielseitiges Instrument, das Unternehmern hilft, ihr Lebenswerk nachhaltig abzusichern. Ob sie geeignet ist, hängt von den individuellen Zielen, der Unternehmensstruktur und den steuerlichen Rahmenbedingungen ab. Unternehmer sollten frühzeitig Experten wie Stiftungsberater, Steuerberater und Rechtsanwälte hinzuziehen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

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