
2023.10 - Vergleich zwischen GmbH-Holding und Stiftungsholding: Steuerliche Optimierung im Fokus
Die Wahl zwischen einer GmbH-Holding und einer Stiftungsholding ist eine wichtige Entscheidung, insbesondere wenn es darum geht, Vermögen steuerlich effizient zu strukturieren und langfristig zu sichern. Beide Modelle bieten spezifische Vorteile, bringen jedoch auch unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Hier sind die zentralen Aspekte im Überblick:
Grundstruktur einer Holding
Unabhängig davon, ob es sich um eine GmbH oder eine Stiftung handelt, besteht eine Holdingstruktur aus mehreren Ebenen:
- Operative Ebene: Hier befindet sich eine GmbH oder ein anderes Unternehmen, das die laufenden Geschäfte und Einnahmen generiert.
- Beteiligungsebene: Diese umfasst Beteiligungen an anderen Unternehmen oder Start-ups.
- Investmentebene: Immobilien, Aktienportfolios und andere Vermögenswerte werden hier verwaltet.
Diese Struktur ermöglicht eine klare Trennung von Verbrauchs- und Investmentvermögen, was sowohl steuerliche als auch organisatorische Vorteile bietet.
Steuerliche Vorteile der GmbH-Holding
- Geringe Besteuerung von Ausschüttungen: Gewinne aus Beteiligungen, bei einer Mindestbeteiligung von 15 %, werden nur mit etwa 1,55 % besteuert.
- Steueroptimierter Verkauf: Der Verkauf von Beteiligungen unterliegt ebenfalls einer niedrigen Steuerlast von etwa 1,55 %.
- Flexibilität: Anpassungen am Gesellschaftsvertrag sind jederzeit möglich, was die GmbH-Holding zu einer flexiblen Lösung macht.
Steuerliche Vorteile der Stiftungsholding
- Noch niedrigere Besteuerung: Ausschüttungen und Verkaufsgewinne aus Beteiligungen werden nur mit etwa 0,8 % besteuert. Hierbei reicht eine Mindestbeteiligung von 10 %.
- Keine Gewerbesteuer: Im Gegensatz zur GmbH-Holding unterliegt die Stiftungsholding nicht der Gewerbesteuer.
- Steuerfreie Immobilienveräußerung: Nach einer Haltedauer von zehn Jahren (Stand: 10.2023) können Immobiliengewinne steuerfrei realisiert werden.
- Asset Protection: Das in der Stiftung gehaltene Vermögen ist vor persönlichen Gläubigern des Stifters geschützt.
Herausforderungen und Kosten
- GmbH-Holding: Die laufenden Kosten und rechtlichen Anforderungen sind geringer als bei einer Stiftung. Allerdings besteht ein erhebliches Erbschaftssteuer-Risiko, da Beteiligungen bei Vererbung hohe Steuerbelastungen auslösen können.
- Stiftungsholding: Die Gründung und Verwaltung sind komplexer und teurer. Zusätzlich fällt alle 30 Jahre eine sogenannte Erbersatzsteuer an, die jedoch durch gezielte Investitionen in begünstigtes Vermögen reduziert werden kann.
Fazit
Die GmbH-Holding bietet Flexibilität und günstige Einstiegskosten, während die Stiftungsholding vor allem langfristige steuerliche Vorteile und Vermögensschutz bietet. Welche Option die bessere Wahl ist, hängt von den individuellen Zielen, der Vermögensstruktur und den persönlichen Lebensumständen ab. Eine umfassende Beratung durch Experten ist unerlässlich, um die richtige Entscheidung zu treffen.